Seit letzter Woche Donnerstag sind weitere fünf Laptops im Asylcafé in der Neckarhalde im Einsatz. Weitere Laptops werden wir voraussichtlich in der kommenden Woche an weitere Initiativen und vermehrt auch an konkrete Einzelpersonen übergeben.
Besser noch als diese Infos sind jedoch unsere Pläne für die Zukunft: Wir wollen bald auch vermehrt Workshops auch auf Englisch anbieten, so dass mehr Menschen Zugang zu unserem Wissen bekommen. Außerdem freuen wir uns über einen neuen Helfer im reboot-Projekt. Er ist aus Syrien und noch nicht lange in Deutschland. Er kann uns sagen, was Flüchtlinge wirklich auf ihren Laptops brauchen (unerfreulicherweise: Windows!). Mal sehen was wir mit diesem Wissen anfangen: Linux-für-Einsteiger-Workshops oder lieber doch recht alte Hardware mit Windows (womöglich XP?) ausstatten? Bei unserer Windows-Skeptik handelt es sich gar nicht so sehr um grundsätzliche grundlose Windows-Abneigung. Wir haben fast ausschließlich Lizenzen für Windows XP zur Verfügung, welches sehr langsam ist und schon lange nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Für aktuellere Windows Versionen fehlen uns die Lizenzen, zudem laufen sie auf alter Hardware häufig unzureichend. Was ist also eine geeignete Lösung?
Mittwochabend im Fablab: Die Musik-Elektronik-Gruppe trifft sich, das Team von der CNC-Fräse kommt etwas später und der Chillbeamer-Workshop geht auch gleich los. Unterdessen wurde auch der erste Laptop, der am Wochenende fertig geworden ist, übergeben. Lamin aus Gambia der gerade eine Ausbildung zum Maler und Lackierer macht, hat sich sehr über den PC gefreut. Er kann damit Lernvideos aus der Berufsschule ansehen und Unterrichtsinhalte nacharbeiten.
Reboot? Was mag das sein? Unser kleines Projekt alten Laptops ein neues Leben in der Flüchtlingshilfe einzuhauchen hat über Nacht ein Namen bekommen: Reboot! Damit wollen wir sowohl Flüchtlingen als auch alten PCs in Deutschland einen Neustart ermöglichen.
Am Sonntag haben wir zusammen mit einigen Helfern fleißig an den Laptops und einigen Desktop-Rechnern gebastelt. Bei Café und Kuchen wurden fleißig getippt und geflucht, gelöscht und installiert. In unserem unterem Raum ging es etwas gröber zu Werk: Hier wurden die kaputten Geräte begutachtet, auseinander genommen und wieder zusammengesetzt. Von sechs defekten Geräten konnten zwei repariert werden. Die restlichen vier haben ihre Festplatten, ihren Ram und ihre Netzteile gespendet. Auch ein CD-Rom-Laufwerk konnte ausgebaut und in ein anderes Laptop eingebaut werden und selbst der Rest wird noch verwertet: Die Displays und Platinen aus den kaputten Laptops werden für Kinderworkshops zum basteln verwendet.
Und Software? Insgesamt 11 Computer sind in dem Workshop fertig geworden und sollen in den kommenden Tagen an verschiedene Initiativen übergeben werden.Es war ein sehr erfolgreicher Tag an dem auch einige neu ins Fablab reingeschnuppert haben. Über den Tag verteilt waren insgesamt 20 Helfer da, dafür einen herzlichen Dank!